Mal eine ganz andere Geschichte

  • Soll ich meine Geschichte online stellen ? 14

    1. Ja - Auf jeden Fall (8) 57%
    2. Ne - Lass mal lieber (6) 43%

    Hallihallo


    Ich schreibe zurzeit ja auch an einer Geschichte und deshalb wollte ich euch die Gelegenheit bieten sie mit zu lesen :smiling_face:
    Aber da ich euch auch nix aufdrängen will, dürft ihr abstimmen ob ihr sie lesen wollt oder nicht

  • Nein, das Spiel hat mir den Anstoß dazu gegeben. Bzw. eine Beziehung, die ich dort mitbekommen habe :grinning_squinting_face:


    Second Life ist ein offenes Rollenspiel, man kann da so ziemlich alles und jeden spielen wie, wo, wann man will :grinning_squinting_face:


    Ursprünglich habe ich das genutzt um Tiere zu spielen, hab dann aber angefangen Roleplay als Furry (aufrecht gehende Tiere :grinning_squinting_face: ) mitzumachen. Und die Beziehung, die zwei dort mit ihren Charakteren gespielt haben, hat mich eben inspiriert :grinning_squinting_face:

  • [1] Flucht


    Kyuti rannte. Er rannte, fühlte den Sand unter seinen Pfoten schon gar nicht mehr. Seine Lungen brannten, die Sonne sengte auf seine schwarze Mähne hinunter. Seit drei Tagen rannte der junge Prinz um sein Leben, auf der Flucht vor Verrätern, die seinen Tod wollten.
    Das Reich Yrru, aus dem Kyuti stammte, war das Land der Löwen. Hier lebten die aufrecht gehenden Löwen, die Feline Leo Humanus. Regiert von ihrem großen König Krutar, Kyutis Vater, hatten sie jahrelang in Frieden mit den Nachbarländern gelebt. Das Heer, traditionell geführt von 3 Generälen, hatte dem Volk Ruhe und Sicherheit bewahrt. Doch eben jene Generäle hatten nun das Heer zur Revolte gegen das Königshaus geführt und den Palast angegriffen.
    Kyuti war gerade beim morgendlichen Kampftraining mit seinem treuen Diener Onor, als er die Kolonnen von Soldaten anrücken sah. Er dachte sich nichts dabei, schließlich hatten die Soldaten öfters Manöver in der Stadt ausgeführt um ihre Schlagkraft zu erhalten. Also hatte er weiter trainiert. Im Kampf mit dem Schwert war er beinahe unerreicht, er trainierte seit er 4 Jahre alt gewesen war. Auch im Bogenschießen konnte es kaum jemand mit der Kunst des Prinzen aufnehmen. Auch diesen Morgen fochten Kyuti und Onor im zähen Nahkampf, als Onor plötzlich inne hielt. „Horcht, mein Herr! Kampflärm! Er kommt von dem Tor unten!“ Kyuti wischte sich die Schnauze mit einem Tuch ab und spähte über die Mauer. Vor dem großen Tor des Palastes kämpften die Krieger der Palastgarde gegen die Soldaten des Heeres. Doch die Gardisten waren stark in der Unterzahl und fielen einer nach dem anderen. „Onor, warne meine Mutter! Ich werde zu meinem Vater laufen und ihm Bericht erstatten! Schnell!“ Der Diener mit dem dunkelbraunen Fell nickte und rannte in den Palast, dicht gefolgt von seinem Prinzen. Doch Kyuti nahm den Weg zum Thronsaal, wo sein Vater auf dem goldenen Thron saß. Doch er kam zu spät. Die Halle war zum Schlachtfeld geworden, überall lagen tote oder schwerverwundete Löwen der Palastgarde. König Krutar, besser gesagt sein Körper, lag vor dem Thron. Sein Kopf baumelte in der Pfote von Tantus, dem General der leichten Infanterie. Der stieß ein höhnisches Grollen aus und schwenkte das Haupt des toten Königs, während seine Soldaten johlten. „Männer, der alte Zausel ist tot! Lang lebe das siegreiche Heer!“ Grakan, General der schweren Infanterie, stand bei Tantus und brüllte triumphierend. Lediglich Ronor, General der Bogenschützen, stand ein wenig abseits und hatte eine verschloßene Miene aufgesetzt.
    Kyuti erstarrte vor Schreck, Gedanken an seine Mutter schoßen ihm durch den Kopf. Plötzlich riss ihn eine Pfote an der Schulter zurück. Er fuhr herum und erkante Onor, der ihn hinter eine Ecke zog. „Herr, sie haben eure Mutter gefangen genommen! Ich konnte nichts tun, es waren zu viele!“ Verzweifelt packte Kyuti seinen Diener bei den Schultern. „Haben sie ihr etwas angetan? Lebte sie noch? Nun rede schon!“ Onor zog seinen Prinzen noch weiter von dem Thronsaal fort. „Ja, sie haben sie in Ketten gelegt. Wahrscheinlich werden sie sie einsperren. Wir müssen euch in Sicherheit bringen, mein Prinz!“ „Nein! Ich kann nicht fliehen, während meine Mutter im Verließ schmort! Ich werde diese Verräter töten!“ knurrte Kyuti und drehte sich um. Wieder packte Onor seine Schulter. „Nicht, Herr! Es sind zu viele! Geht! Ich werde mich um eure Mutter kümmern. Wahrscheinlich lassen sie mich in Ruhe, ich bin schließlich nur ein Kammerdiener und kein Kämpfer.“ Er zog die Lefzen zu einem Grinsen zurück. Nur Wenige wussten, dass der Kammerdiener ein ausgezeichneter Krieger war. Doch für die Außenwelt spielte er den harmlosen Diener, lies sich herum schubsen und erledigte niederste Arbeiten.
    Der Prinz sah seinen Diener an und nahm dessen Pfoten. „Tu das, Onor. Ich vertraue dir. Aber sag, wohin soll ich fliehen? Sie werden nach mir suchen!“ Onor nickte. „Ihr müsst durch die Wüste im Osten, Herr. Das werden sie niemals vermuten!“ Im Osten Yrrus erstreckte sich eine Wüste, so riesig, dass man mehrere Tage brauchte um sie zu durchwandern. Kyuti nickte. „Ja, die Wüste. Ich breche am besten sofort auf, bevor sie mich finden.“ Onor umarmte ihn. Seit der Prinz ein Kind war, hatte Onor sich um ihn gekümmert, ihn praktisch aufgezogen. „Seid vorsichtig, Herr. Die Wüste darf man nicht unterschätzen!“ Sein 'viel Glück'-Schnurren klang leise zu Kyuti hinüber. Dann löste er sich und stieß Kyuti sachte an. „Nun geht!“
    Kyuti gelang es, die Stadt unbemerkt zu verlassen. Er rannte geradewegs nach Osten, auf die große Wüste zu. Hinter sich lies er sein ganzes vorheriges Leben zurück....und jene, die er liebte und geliebt hatte.

  • Mehr davon. :smiling_face:


    Kurze Frage vielleicht noch:
    Wird später in der Geschichte noch genauer erklärt, warum die drei Generäle sich mit dem
    Heer gegen ihren König gewand haben?


    Ansonsten, super Geschichte, super geschrieben, da hat man Lust, weiterzulesen. :smiling_face::thumbs_up:

  • Gut, ok. :smiling_face:
    Das Ganze muss ja irgendeinen Grund haben, nicht wahr? :smiling_face:
    Erstmal, warum haben sich die Generäle gegen den König gewand und warum gerade jetzt?
    Warum nicht früher?
    Und wie haben sie das gesamte Heer auf ihre Seite ziehen können, gegen ihren eigenen König zu kämpfen?


    Das sollte noch logisch erklärt werden, ansonsten, wie gesagt, top. :winking_face:

  • [2] Reise


    So rannte der junge Löwe nun durch den Sand. Er hatte sich ein wenig Proviant ergattert, bevor er die Stadt verlassen hatte. Wie fast alle männlichen Löwen war er nur mit einer engen Hose bekleidet. Männliche Löwen mochten es gar nicht, wenn ihr Oberkörper bedeckt war. Deshalb trugen sie meistens nur Kleidung, die ihren Unterleib bedeckte, zum Beispiel Hosen oder lange Roben. Außerdem schmückten sie sich gern die Unterarme, trugen meist enganliegende Armbänder aus Leder oder Metall.
    Kyuti rannte weiter. Sein Proviant war nichts weiter gewesen als das Vesper eines Handwerkers. Nach dem zweiten Mittag hatte er es aufgebraucht. Er lief durch den heißen Sand, ohne etwas zu Essen oder zu Trinken. Seine Füße spürte er schon gar nicht mehr, sein Schweif hing herunter. Es war sengend heiß, die Sonne brannte Tag für Tag unerbittlich vom Himmel. Nachts wurde es eisig kalt, alle Hitze schwand. Kyuti versuchte erfolglos zu schlafen, doch die Kälte und die Erinnerungen machten jeden Schlaf unmöglich. Entkräftet döste er, schreckte immer wieder hoch, weil der Laut eines Wüstentieres an seine Ohren drang.
    Am sechsten Tag nach seiner Flucht sah Kyuti plötzlich Grün. Er meinte, in der Ferne Pflanzen auszumachen, außerdem Wasser. Er schleppte sich weiter, immer weiter...nur um festzustellen, dass dort, wo er Wasser gesehen hatte, nichts war. Es war eine Luftspiegelung gewesen. Erschöpft zog er weiter. Gegen Abend sah er die Bäume erneut. Wieder hielt er darauf zu, doch auf halbem Weg schwanden ihm auch die letzten Kräfte. Er fiel vorwärts in den Sand und blieb liegen. Der heiße Wind bließ Sand über Kyutis weißes Fell, langsam verschwand der Körper des Prinzen unter einer gelben Sandschicht. Doch Kyuti bemerkte nichts davon, denn er war in Ohmacht gefallen.


    Weit entfernt feierten die Soldaten immer noch. Tantus, Ronor und Grakan hatten ihren Sieg überschwänglich gefeiert, ebenso wie ihre Soldaten. Doch während die Krieger noch tranken, aßen und tanzten, saßen die drei Generäle beisammen und beugten sich über eine Karte. „Prinz Kyuti ist wie vom Erdboden verschluckt! Sein Diener meinte, er sein geflohen, als die Kämpfe losgingen. Aber er konnte uns nicht sagen wohin!“ knurrte Grakan und zog mit seinen Krallen lange Striehmen in das Holz des Tisches. Eigentlich galt es als unhöflich, die Krallen der wie eine Hand geformten Vorderpfoten zu zeigen. Doch das war ihm gerade völlig egal. Tantus hob beschwichtigend eine Pfote. „Immer mit der Ruhe. Er kann nicht weit sein. Wahrscheinlich versteckt er sich irgendwo in der Stadt...durch die Wüste kann keiner entkommen und unsere Männer bewachen die Straßen nach Norden, Westen und Süden. Wir lassen jeden Winkel der Stadt durchsuchen, dann wird er schon auftauchen.“ Siegesgewiss bleckte Tantus die Zähne. Nur Ronor blickte nachdenklich auf die Karte. „Mein Cousin sagte, er sei geflohen. Prinz Kyuti wird sicher nicht so dumm sein und sich in einer Stadt aufhalten, die voller Soldaten ist. Und wenn unsere Leute ihn nicht auf einer Straße abgefangen haben...“ Tantus lachte. „..dann wird er in der Wüste sterben! Keiner kann die Wüste allein durchqueren, völlig unmöglich! So oder so, wir haben gesiegt! Und kein Prinz kann uns jetzt mehr aufhalten! Yrru ist unser!“


    Kyuti erwachte. Das letzte, woran er sich erinnern konnte, war die Hitze und der Sand überall um ihn herum. Aber jetzt....jetzt war er ganz woanders. Langsam öffnete er die Augen. Er lag nicht mehr im Sand, sondern auf einem simplen Bett in einer Holzhütte. Durch die Fenster drang der Geruch von Urwald zu ihm herein, außerdem kreischten, fiepten und brüllten Tiere draußen. Doch in der Hütte war niemand. Es roch zwar nach Löwe, doch Kyuti war zu erschöpft um genauer bestimmen zu können, was für ein Löwe es war. Langsam drehte er den Kopf und sah sich um. Die Hütte war eher spärlich eingerichtet, ein paar einfache Schränke standen dort, ein Kessel und ein Tisch mit zwei Stühlen. Allerdings war eine Seite des Tisches mit Glaskolben, Döschen und anderen Utensielien vollgestellt. Eine kleine Kochnische mit einem Vorratsschrank ergänzten die Einrichtung, das war aber auch schon alles. Kyuti sah zu der mit einem Vorhang verdeckten Tür hinüber. Wer oder was mochte hier hausen? Und wichtiger noch, was wollte dieser Jemand von ihm? Erschöpft schloß Kyuti die Augen und fiel in einen dunklen, traumlosen Schlaf.

  • [3] Kira


    Eine sanfte, weibliche Stimme holte Kyuti aus dem Schlaf. „Guten Morgen, Kater. Zeit zum Aufstehen.“ Langsam, ganz langsam kam er wieder zu sich. Ihm war schwindelig, außerdem ganz schlecht vor Hunger. „Da ist aber jemand ziemlich am Ende, wie mir scheint“ sagte die Stimme und lachte. Kyuti fühlte, wie ihm eine Pfote sanft die Mähne zerstrubelte. Er öffnete die Augen. Zuerst konnte er nur verschwommen sehen. Dann jedoch wurde sein Blick klarer. Vor ihm stand eine junge Löwin mit einem goldgelben Fell. Wie viele Löwinnen trug sie ein knappes Oberteil, kaum mehr als eine Stoffbahn, die sie um ihre Oberweite geschlungen hatte. Ihre Hüfte zierte ein breiter Gürtel, von dem hinten und vorne ein Stück Rock abhing. Als sie sich bewegte, klapperten an ihren Armen viele dünne Armreifen aus Holz. Langsam sah er zu ihr auf. Löwenfrauen hatten statt einer Mähne oft langes Haar. Die Löwin, die Kyuti gegenüber stand, hatte langes, dunkelbraunes Haar, das ihr den Rücken herab floss. Sie lächelte freundlich und Kyutis Herz machte einen kleinen Hüpfer. Dann meldete sich sein Magen mit lautem Grummeln. Wieder lachte die Löwin und erhob sich. „Und Hunger hat er auch. Na, dann schauen wir mal, ob wir dich satt kriegen, mein Großer.“ Sie ging zu einem der Schränke und holte ein paar Schüßelchen heraus, dann kam sie zurück und bot Kyuti ein stück frisches Brot an. Zögernd streckte er seine Pfote danach aus und stotterte „Vielen Dank, die Dame“. Sie lächelte und zog ein kleines Glasfläschchen aus dem breiten Armband, das sie an ihrem linken Oberarm trug. „Schön Aah machen“ sagte sie und flöste Kyuti eine süßlich schmeckende Flüssigkeit ein. Er schluckte und sah sie panisch an. Wollte sie ihn vergiften? War sie etwa eine Kräuterhexe und wollte ihn um die Ecke bringen? Nein, dann hätte sie ihn gar nicht erst aus der Wüste gerettet....oder war das gar nicht sie gewesen?
    Die Löwin hatte Kyutis Blick bemerkt und lachte wieder. „Keine Angst, das ist nur ein kleiner Heiltrank. Der peppelt dich wieder auf und bringt dir deine Kraft zurück“. Sie wollte sich von dem Stuhl neben dem Bett erheben, doch Kyuti streckte einen Arm aus und nahm ihre Pfote. „Ich schulde euch vieles, werte Dame. Aber vor allem meinen Dank, dass ihr mein Leben gerettet habt. Ich danke euch.“ Die Löwin, die verwundert auf seine Pfote geschaut hatte, lächelte Kyuti an. „Gern geschehen, großer Löwe.“ Sie setzte sich wieder. „Ich bin Kira. Darf ich denn fragen, wie mein höflicher Gast heißt?“. Kyuti schluckte. Dann wurde er ein wenig verlegen. Diese junge Löwin hatte ihn, einen 20 Sommer alten Löwenprinzen, aus einer Wüste gerettet. Wie hatte sie das geschafft? „Ich heiße Kyuti. Noch einmal vielen Dank für das Brot und die Rettung.“ Vorsichtig beäugte er das Glasfläschchen, das Kira noch in der Pfote hielt. Dabei fiel sein Blick auf ihre Oberschenkel. Mit breiten, braunen Lederbändern war an einem ein Lederbeutel, am anderen Schenkel ein dünner, geschnitzter Stab festgebunden. Kyuti wurde unruhig. „Ihr....ihr seid eine Magierin, nicht wahr? Deshalb konntet ihr mich zu eurem Haus bringen, obwohl ich einiges mehr wiege als ihr.“ Die Schnauze der Löwin verzog sich zu einem freundlichen Lächeln. „Stimmt. Ich bin Magierin und Naturkundlerin. Hier draußen suche ich nach frischen Kräutern für meine Tinkturen und habe meine Ruhe.“ Bei den letzten Worten wurde ihr Blick ein wenig dunkler und sie strich abwesend mit der Pfote über ihren Oberarm. Kyuti folgte der Bewegung und sah, dass sie über ein rundes Symbol, das an ihrem Rechten Oberarmband festgemacht war, strich. Sie blinzelte und sah Kyuti wieder lächelnd an. „Du kannst im Übrigen auch Du zu mir sagen, Kyuti. Hier draußen brauchen wir keine Förmlichkeiten.“
    Kyuti grinste verlegen. „Wie du meinst....Kira.“ Er nahm einen Bissen von dem Brot, konnte aber vor lauter Nachdenken kaum schlucken. Schließlich sah er wieder zu Kira auf, die ihn neugierig musterte. „Was hast du mit mir vor?“ Verwirrt wackelte sie mit den Ohren. „Wie meinst du das? Ich habe nichts mit...dir vor.“ antwortete sie und runzelte das Stirnfell. Nun war es Kyuti, der verwirrt drein schaute. „Aber du bist doch eine Zauberin, oder? Und...es heißt immer, dass sich Zauberinnen herumstreifende Männer klauen um sie....zu verzaubern...“ Verlegen sah er sie an. Das war wohl das Dämlichste gewesen, das er hatte sagen können. Kira blickte in verschwörerisch an. „Vielleicht verzaubere ich dich ja schon und du merkst es nur nicht?“ Dann musste sie lachen, so hell und klar, dass es Kyuti ganz anders wurde. „Ich will dich gar nicht verzaubern, Kyuti. Aber du könntest mir gern einmal beim Kräutersammeln zur Pfote gehen, wenn du möchtest.“


    Nichts. Sie hatten Nichts gefunden! General Grakan tobte in dem eroberten Palast vor Wut. Der Prinz war wie vom Erdboden verschwunden. Oder wahrscheinlich eher wie vom Wüstensand! Ha! Undurchdringbare Wüste! Dann trat General Tantus ein und Grakan fuhr herum. „Tantus! Wir müssen sofort einen Suchtrupp in die Wüste schicken!“ Tantus knurrte. „Das habe ich vorgestern schon erledigt. Dieses verfluchte Prinzchen ist wirklich in die Wüste geflohen...bestimmt finden sie nur noch seine Knochen!“ Grakan lies ein zustimmendes Fauchen hören. „Wo ist Ronor?“ „Bei der Alten. Schaut ob sie noch genug Futter hat.“ „Pah! Wen interesiert die schon....“


    „Nein, mich interesiert das wirklich“ rief Kira „Wieso wandert ein junger Löwe ganz allein durch die Wüste? Und das auch noch ohne Proviant oder sonstige Ausrüstung?“ Kyuti sah verlegen zu Boden. Er überlegte, ob das so eine gute Idee wäre, Kira von seiner wahren Herkunft zu erzählen. Schließlich kannte er sie nicht. Und er war auf der Flucht. Zumindest sollte er das sein. Aber jetzt war er mitten im Wald und half Kira dabei, Kräuter zu sammeln. Zwischendrin vergas er sogar, was vorgefallen war. „Ich...habe meine Gruppe verloren, als wir durch einen Sandsturm zogen. Deswegen hatte ich auch nur mein Schwert bei mir, alles andere war noch auf den Wagen.“ Kira lachte. Durch das Grün der Pflanzen konnte Kyuti sie dank seiner guten Löwenohren klar verstehen. „Ihr Männer und eure Waffen! Aber ein schönes Stück hast du da, das muss man dir lassen. Du bist bestimmt der reiche Karawanenführer, dass du dir ein so schönes Schwert leisten kannst?“ „Ähm....ja, genau.“ Natürlich stimmte das nicht. Aber Kyuti hielt es für besser, Kira nicht zu erzählen, wer er wirklich war. „ Und die Haupstadt wurde wirklich angegriffen? Da wäre ich auch abgehauen...“